Alexandra Klein, die Gründerin von „Kräutermadame“, wuchs in Salzburg auf und wurde bereits in ihrer Kindheit von ihrer Oma in die faszinierende Welt der Wildpflanzen eingeführt. 2021 entschloss sie sich, ihre Leidenschaft zu einem Unternehmen zu machen.
Zunächst für Kräuterspaziergänge geplant, fokussierte sie sich schließlich auf Workshops und kulinarische Erlebnisse, um die Schätze der Natur einem breiten Publikum näherzubringen.
Ihre Vision, Menschen für Wildkräuter und Fermentation zu begeistern, begleitet sie seither.
Interview mit Kräutermadame Alexandra Klein
Was hat Sie dazu inspiriert, „Kräutermadame“ zu gründen, und welche Vision verfolgen Sie damit?
Die Kräutermadame war in mir immer schon präsent. Als gebürtige Salzburgerin hatte ich das Glück, meine Sommer im Lungau und Pinzgau zu verbringen, wo ich von meiner Oma viel über Pflanzen lernen durfte. Ihre geheimen Wildkräuter-Rezepturen faszinierten mich schon als Kind. Ich konnte damals bereits die heilende Wirkung der Wildpflanzen erfahren.
Die Idee, „Kräutermadame“ zu gründen, kam jedoch erst 2021. Ursprünglich wollte ich Kräuterspaziergänge anbieten, aber aufgrund organisatorischer und logistischer Herausforderungen haben sich diese Pläne geändert.
Dennoch blieb die Vision, Menschen für die Schätze der Natur zu begeistern – sei es in Workshops für Kinder oder Erwachsene. Besonders intensiv habe ich mich mit essbaren Wildkräutern und Fermentation beschäftigt, was immer mehr Zuspruch fand. Als gelernte Köchin entdeckte ich, wie vielseitig und spannend Wildkräuter in der Küche sind.
Mittlerweile schreibe ich an meinem zweiten Buch – einem Wildkräuterkochbuch mit über 120 kreativen und ausgefallenen Rezepten. Das erste Buch, „Kombucha selbst gemacht“, erkundet die Welt der Fermentation und zeigt, wie Wildpflanzen dabei ihre besonderen Aromen entfalten.
Das zweite Buch wird im Frühjahr erscheinen und trägt den Titel „Alles im Grünen“ (Anton Pustet Verlag).
Könnten Sie uns einen Überblick über die verschiedenen Workshops und Angebote geben, die Sie in Ihrem Programm haben?
Für 2025 biete ich eine Vielzahl an Workshops und Webinaren an, darunter:
Live-Workshops:
- „Kombucha meets Wildkräuter“
- „Kräuterküche“ – Ein Auszug aus meinem Wildkräuterkochbuch
- „Fermentierte Lebensmittel“
- „Traditionelle Esskultur“
Online-Vorträge (2025):
- Fermentation mit Getränken
- Fermentation mit Speisen
Online-Webinare (2025):
- „Kombucha und Wasserkefir“
Welche Bedeutung haben Kräuter und Naturheilkunde in Ihrer Arbeit, und welche Philosophie steckt dahinter?
Neben meiner Arbeit als Köchin im Hangar-7, wo ich mich auf die Beschaffung von Wildkräutern und die Aufzucht von Microgreens spezialisiere, ist es mir wichtig, mit der Natur zu arbeiten. Wildpflanzen sind in unseren Breitengraden häufig und bieten unzählige Vorteile, sowohl in der Küche als auch in der Heilkunde.
Ich ernte und verarbeite Kräuter und Pflanzen je nach Saison. Ein Beispiel ist der Bärlauch oder die Holunderblüten, aber auch Schafgarbe oder Gundelrebe kommen zum Einsatz, je nachdem, was gerade benötigt wird. Diese Kräuter werden oft getrocknet, um sie in den Wintermonaten immer auf Vorrat zu haben.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Arbeit mit Kräutern und natürlichen Heilmitteln?
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in meiner Arbeit. In meinen Kursen und in der Küche achte ich darauf, ausschließlich Bio-Produkte zu verwenden. Die Kräuter, Blüten und Wurzeln, die ich verarbeite, sammle ich das ganze Jahr über selbst.
Bei meinen Räucherkursen und dem selbstgemachten Räucherwerk ist es besonders wichtig, dass nur nachhaltige Ressourcen genutzt werden. Auch beim Anbau von Microgreens im Hangar-7 achten wir darauf, die Samen möglichst lokal zu beziehen und die Mircrogreens selbst anzubauen, um lange Transportwege zu vermeiden.
Mit welchen Anliegen oder Fragen kommen Menschen am häufigsten auf Sie zu?
Immer mehr Menschen interessieren sich für die Fermentation von Wildkräutern und fragen, welche Kräuter besonders schmackhaft sind. Das Thema Fermentation, insbesondere mit Wildpflanzen, wird oft als noch unbekannt betrachtet, da nicht jedes Wildkraut in der Küche geschmacklich überzeugen kann.
In meinem Buch verarbeite ich jedoch ausschließlich die köstlichsten Wildkräuter, was es von anderen Kräuterkochbüchern unterscheidet.
Alexandra Klein zu klassischem Kräuterwissen und modernen Heilansätzen
Wie kombinieren Sie traditionelle Kräuterlehre mit modernen Ansätzen in der Naturheilkunde?
Ich kombiniere traditionelles Kräuterwissen mit modernen, kreativen Rezepten.
Vieles davon basiert auf alten Kräuterbüchern, die mir als Inspiration dienen. Ich probiere regelmäßig neue Techniken aus und experimentiere mit innovativen Gerichten und Getränken. Auf diese Weise verbinde ich Tradition und Moderne auf eine spannende und schmackhafte Weise.
Welche Herausforderungen haben Sie beim Aufbau Ihres Unternehmens erlebt, und wie sind Sie damit umgegangen?
Eine große Herausforderung war das zuordnen des Gewerbes als Dip. Kräuterpädagogin und das Verkaufen von selbst hergestellten Produkten ohne einen landwirtschaftlichen Betrieb oder eine zertifizierte Werkstatt im Hintergrund.
Manchmal gestaltet sich das alles komplizierter als gedacht, besonders, wenn man das Unternehmen allein führt.
Welche Trends oder Entwicklungen in der Naturheilkunde und Kräuterheilkunde finden Sie besonders spannend?
Es freut mich sehr, dass das Interesse an Kräuter- und Naturheilkunde immer weiterwächst. Immer mehr Menschen erkennen den Wert von Wildkräutern und Heilpflanzen, was sich positiv auf die Akzeptanz des Themas auswirkt.
Besonders schön finde ich es, meinen Kindern dieses Wissen von klein auf mitzugeben, damit sie später selbst in der Natur wissen, welche Pflanzen ihnen guttun und welche nicht. Es ist ein wertvolles Erbe, das sie ein Leben lang begleiten wird.
Welche Tipps können Sie Menschen geben, die Kräuter in ihrem Alltag integrieren möchten?
Ich empfehle, an einer Kräuterwanderung teilzunehmen, um ein echtes Interesse an der Kräuterkunde zu entwickeln. Halbwissen ist in der Welt der essbaren Kräuter gefährlich.
Es ist entscheidend, genau zu wissen, was man sammelt und zu sich nimmt. Sicherheit ist der Schlüssel. Erst dann kann man die schmackhaften Wildkräuter in die tägliche Küche integrieren.
Welche Möglichkeiten gibt es für Interessierte, mehr über Ihre Arbeit zu erfahren und mit Ihnen in Kontakt zu treten?
Interessierte können mehr über meine Arbeit erfahren durch meine Bücher:
- „Kombucha selbst gemacht“ (Benovento Puplishment) 2024
- „Alles im Grünen“ (Anton Pustet Verlag) 2025
Zudem biete ich ein YouTube-Video an: „Natürlich gekocht – Kombucha, Wasserkefir und Co.“
Ich bin auch auf meinen Social-Media-Kanälen, Kräutermadame auf Facebook und Instagram aktiv. Weitere Informationen gibt es auf meiner Homepage: kräutermadame oder per E-Mail: krautermadame@gmx.at.
Über Alexandra Klein
Mein Name ist Alexandra Klein und ich nenne mich die Kräutermadame.
Ich komme aus dem schönen Salzburg, und bin sozusagen ein Stadtkind. Meine Ferien habe ich aber jedes Jahr bei meinen Großeltern im Lungau oder Pinzgau verbracht.
Heute lebe ich mit meinem Mann und meinen zwei Kindern am Stadtrand von Salzburg am Fuße des Untersbergs. Wir haben das Glück zwischen Bergen, Seen und wunderschönen Wäldern und Wiesen zu leben.
Ich bin gelernte Köchin und hab mich immer mehr in die Geschmäcker der Wildpflanzen verliebt. Nicht nur das Zubereiten von Speisen und Experimentieren mit Kräutern bereitet mir Spaß, sondern auch das Sammeln und Entdecken.