Interviews

Julia Plöger über den Weg zum Selbst.Wert.Sein

Lange Zeit hat Julia Plöger alles perfekt organisiert – als Mutter, Familienmanagerin und berufstätige Frau. Doch dabei hat sie sich selbst immer mehr verloren. Der Moment der Erkenntnis war zugleich der Beginn einer neuen Reise: weg vom reinen Funktionieren, hin zu echter Lebendigkeit.

Heute begleitet sie Frauen dabei, sich wieder mit sich selbst zu verbinden, Klarheit zu gewinnen und das eigene Leben mit Freude zu gestalten. Ihr Mentaltraining öffnet Räume für mehr Selbstvertrauen, innere Freiheit und die bewusste Entscheidung: Ich bin es mir wert.

Denn wahre Veränderung beginnt immer dort, wo wir uns selbst wieder in den Mittelpunkt stellen.

Interview mit Julia Plöger

Julia Plöger interview

Wie sind Sie zur Mentaltrainingsarbeit gekommen – gab es ein prägendes Erlebnis, das den Beginn Ihrer Mission markierte?

Ich war lange selbst im Funktionsmodus: präsent, organisiert, zuverlässig – als Mama, als Familienmanagerin und als berufstätige Frau. Ich habe alles am Laufen gehalten – aber mich selbst dabei Stück für Stück verloren, ohne dies bewusst wahrzunehmen. Irgendwann habe ich gespürt: So will ich nicht weitermachen. Ich will nicht nur funktionieren, sondern mein Leben mit Freude genießen und öfter mit meinen Kindern lachen können.

Und dann habe ich mich für die Ausbildung zur Diplomierten Mentaltrainerin angemeldet. Eigentlich wollte ich diese Ausbildung nur für mich persönlich machen, aber es hat sich bald gezeigt, dass ich dieses für mich so wertvolle Wissen unbedingt mit anderen teilen möchte. Mentaltraining hat mir eine neue Perspektive geschenkt – und die Erkenntnis, dass ich mir selbst am wichtigsten sein darf.

Dass echte Veränderung beginnt, wenn ich mich mir selbst wieder zuwende. Heute begleite ich Frauen genau auf dieser Reise – zurück zu sich selbst, zu mehr Selbstvertrauen und innerer Freiheit.

Welche Themen und Anliegen bringen Klient*innen typischerweise zu Ihnen – und wie gestalten Sie die Einzelsitzungen, um ihnen nachhaltig zu helfen?

Viele Frauen, die zu mir kommen, funktionieren im Alltag sehr gut – für Familie, Beruf, das Außen. Doch innerlich sind sie leer, weil sie sich immer für die anderen verbiegen und ihre eigenen Bedürfnisse hinten angestellt haben und nicht mehr wahrnehmen können.

Wenn sie zu mir kommen, spüren sie meist bereits: Da ist mehr. Ich bin bereit für ein glücklicheres Leben mit mehr Freude und Leichtigkeit. Sie wünschen sich Ruhe, Klarheit, Sinn. In den 1:1-Begleitungen arbeiten wir mit mentaler Energiearbeit – über Körperwahrnehmung, Sprache und bewusste Präsenz. Ich halte den Raum, in dem neue Ausrichtung und echte Selbstbegegnung möglich werden.

Sie bieten das Format „Wertvolle Zeit unter Freundinnen“ an – wie schaffen Sie in dieser entspannten Gruppenatmosphäre nachhaltige Impulse für mehr Leichtigkeit und Selbstwert?

Stellen Sie sich vor, Sie sind zu Hause in einer netten Freundinnenrunde – es kann ein entspanntes Mama-Frühstück oder ein lustiger Mädelsabend sein – und ich komme für 1,5 Stunden in die Runde dazu. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche: Was tut mir gut? Wo finde ich kleine Auszeiten nur für mich? Und vor allem: Wie kann ich diese Momente achtsam in meinen Alltag integrieren? Denn oft braucht es gar nicht viel – nur die bewusste Erlaubnis, sich selbst wieder wichtig nehmen zu dürfen.

Diese Gruppeneinheiten sind wie ein innerer Waldspaziergang – entschleunigend, verbindend und stärkend. In kleiner Runde entstehen echte Gespräche, getragen von Vertrauen und Offenheit. Ich gebe Impulse, kleine Übungen und lade zum Spüren ein.

Julia Plöger: Kleine Übungen mit großer Wirkung

Julia Plöger Mentaltrainerin

Welche Methoden oder Übungen aus dem Mentaltraining nutzen Sie gezielt, um Selbstwertgefühl im Alltag zu stärken und innere Ressourcen zu aktivieren?

Ich arbeite viel mit bewusster Atemlenkung und Dankbarkeitspraxis. Tägliche Atemübungen helfen, den Fokus ins Jetzt zu holen – raus aus dem Kopf, rein ins Spüren.

Das Dankbarkeitstagebuch lenkt die Energie auf das Gute – auch auf die kleinen, oft übersehenen Dinge im Familien- und Arbeitsalltag. So entsteht ein innerer Raum der Fülle, aus dem wir kraftvoll schöpfen können. Denn: Nur wenn es mir gut geht, kann ich dem Leben mit Klarheit begegnen.

Gibt es ein Feedback oder Erlebnis – vielleicht nach einem Einzelsitzungs- oder Gruppenformat –, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist und zeigt, wie wirkungsvoll Ihre Arbeit ist?

Ja, ein Moment, der mich wirklich tief berührt hat war, als eine Klientin nach einer Behandlung zu mir sagte „Ich glaube, ich habe noch nie so tief geatmet. Es hat so gut getan. Ich glaube ich bekomme endlich wieder Luft.“ Solche Augenblicke sind für mich pure Magie. Sie zeigen: Wenn wir in uns selbst hineinhören, wird echte Veränderung möglich.

Bei den Gruppenformaten lasse ich allen Teilnehmerinnen immer die Zeit, die jede für sich selbst braucht, um mit den Übungen starten zu können.

Es ist jedes Mal wieder so schön zu sehen, wie Einzelne zu strahlen beginnen, wenn ihnen ihre neue Routine bewusst wird, sie es schaffen, diese in ihrem Alltag zu integrieren und sie der Gruppe berichten, wie gut ihnen das tut.

Wie definieren Sie persönlich „Selbst-wert-sein“ – und welche Rolle nimmt diese Haltung in Ihrer Arbeit und Ihrem Alltag ein?

Selbst-wert-sein heißt für mich: Ich bin mir selbst wichtig. Ich darf mich an erste Stelle setzen – nicht aus Egoismus, sondern aus Selbstachtung.

Diese Haltung ist das Herz meiner Arbeit. Sie beginnt im Kleinen: mit einem bewussten Atemzug, einem Nein aus Überzeugung, einem Ja zum eigenen Tempo. Ich weiß jetzt: Nur wenn es mir gut geht und ich auf meine eigenen Bedürfnisse achte, kann ich aus vollem Herzen auch für andere da sein.

Selbst-wert-sein ist kein Zustand, sondern eine bewusste Entscheidung für mich – jeden Tag neu.

Ich begleite Frauen dabei, sich selbst wieder als sinnhaft und wertvoll zu erleben – nicht weil sie leisten, sondern weil sie sind. Und wenn dieses innere Erleben wieder spürbar wird, verändert sich oft das ganze Leben. Es sich selbst.wert.sein ist somit keine Frage von Selbstoptimierung, sondern eine Entscheidung: sich selbst achtsam und aufrichtig durchs Leben zu begleiten.

Zum Abschluss: Gibt es etwas, das Sie den Leser*innen gerne mit auf den Weg geben möchten?

Ja – vielleicht diesen Gedanken:

Du bist nicht hier, um zu funktionieren. Du bist hier, um zu leben – verbunden mit dir selbst, getragen von deinem eigenen inneren JA.

Wenn du spürst, dass da mehr auf dich wartet als dein Alltag gerade zeigt – dann lade ich dich ein, innezuhalten. Es braucht nicht viel. Manchmal reicht ein bewusster Atemzug, ein ehrlicher Gedanke oder ein Moment echter Stille, um wieder bei dir selbst anzukommen.

Denn genau dort beginnt alles: bei dir.

Über Julia Plöger:

Mein Name ist Julia Plöger. Ich bin verheiratet und Mama von zwei Kindern. Beruflich komme ich ursprünglich aus dem Tourismus und bin schon immer gerne im Austausch mit Menschen. Als Mentaltrainerin begleite ich meine Klientinnen wertschätzend, empathisch und inspirierend.

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